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Kategorie: Anna Lucia Richter
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„Wenn wir singen, erzählen wir Geschichten. Und Geschichten haben immer etwas Menschliches, weil es letztlich Erfahrungen sind, die man sammelt und weitergibt.“ Anna Lucia Richter

Anna Lucia Richter hat sich international als vielseitig wandelbare und intellektuell wie emotional agierende Mezzosopranistin in den Bereichen Lied, Oper und Konzert etabliert. Ihre Stimme, die barocke Leichtigkeit mit romantischer Dramatik gekonnt verwebt sowie ihre Darstellungskraft erschließen ihr dabei ein breit gefächertes Repertoire, das von Bachs Oratorien und Orchesterwerken von Berlioz, Ravel oder Mahler über das Liedwerk von Schubert, Wolf und Brahms bis hin zu den wichtigen Rollen ihres Stimmfachs in den Opern Monteverdis, Händels, Mozarts, Bizets und Strauss’ und Zeitgenössischem von Reimann, Holliger und Rihm reicht.

Nicht erst seit ihrem Debüt als Zerlina bei den Salzburger Festspielen 2021 unter Teodor Currentzis ist Anna Lucia Richter im Opernbereich eine feste Größe. Die Sängerin erhält regelmäßig Einladungen an die Oper Köln (u. a. Sesto/Händel, Hänsel/Humperdinck, Idamante/Mozart), ans Theater an der Wien (La Périchole/Offenbach, Elisabeth/Henze), Dutch National Opera, Staatsoper unter den Linden Berlin, Opera de Lille (La Musica und Euridice/Monteverdi), und überzeugt Kritik und Publikum mit ihren mitreißenden wie einfühlsamen Interpretationen. 

Im Konzertbereich verbindet die Mezzosopranistin eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Klangkörpern wie den Wiener Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Symphony Orchestra, Il Giardino Armonico, MusicAeterna, dem Orchestre de Paris, dem Budapest Festival Orchestra, den Bamberger Symphonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Concertgebouw Orkest, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Freiburger Barockorchester unter Dirigenten wie Iván Fischer, Paavo Järvi, Klaus Mäkelä, Franz Welser-Möst, Bernard Haitink, Herbert Blomstedt, Marin Alsop und Jakub Hrůša.

Anna Lucia Richter gibt Liederabende in den internationalen Musikzentren und sang unter anderem im Concertgebouw Amsterdam, in der Wigmore Hall London, in der Staatsoper München, im Konzerthaus Wien, in der Carnegie Hall und im Park Avenue Armory New York sowie in der Suntory Hall Tokio und der Oper Frankfurt. Begleitet wird sie dabei von Klavierpartnern wie Ammiel Bushakevitz, Sir András Schiff, Mitsuko Uchida, Daniel Heide, Igor Levit, Michael Gees und Gerold Huber. Als gern gesehener Gast erhält die Mezzosopranistin Einladungen renommierter Festivals, darunter die Schubertiade Schwarzenberg/Hohenems, die Festivals in Luzern, Granada, Verbier und Gstaad, die BBC Proms London, der Heidelberger Frühling und das Schleswig-Holstein Musik Festival. Beim Rheingau Musik Festival war Anna Lucia Richter 2018 „Artist in Residence“ und gestaltete in gleicher Funktion die Saison 2018/19 in der Kölner Philharmonie.

In der Saison 2025/26 ist Anna Lucia Richter mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von Paavo Järvi auf Tournee – mit Mahlers 2. Symphonie gastiert sie in Bukarest, Zürich, Wien, Baden-Baden, Köln und Paris. Eine weitere Tournee führt sie erneut nach Paris sowie nach Budapest, Toulouse und Amsterdam; auf dem Programm steht Bachs h-Moll-Messe mit dem Isula Orchestra. In Tokyo und Kawasaki singt sie Bachs Matthäus-Passion mit dem Tokyo Symphony Orchestra unter der Leitung von Jonathan Nott. Mit der Johannes-Passion ist die Mezzosopranistin in Leipzig gemeinsam mit dem Gewandhausorchester unter Andreas Reize sowie in Dortmund zu erleben. In Osaka werden erstmals Elgars Sea pictures auf ihrem Konzertplan stehen. Liederabende führen sie u.a. nach Kopenhagen, Amsterdam (Concertgebouw) und London (Wigmore Hall). 

Anna Lucia Richters künstlerische Arbeit ist auf zahlreichen preisgekrönten Alben dokumentiert. Im Oktober 2023 erschien in Zusammenarbeit mit Ammiel Bushakevitz mit der CD „Licht“ (Challenge Classics) eine musikalische Reise durch 800 Jahre deutschen Liedgesangs. Zuvor veröffentlichte die Sängerin diverse Lied- und Kammermusik-Alben bei Pentatone und mit dem „Diapason d’Or“ ausgezeichnete Bach-Arien bei Alpha. Für Accentus entstand mit den Bamberger Symphonikern unter Jakub Hrůša die 2021 mit dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnete Aufnahme von Mahlers 4. Sinfonie. Bei Berlin Classics erschienen Lieder von Schumann und Reimann, gemeinsam aufgenommen mit dem Schumann Quartett – für diese CD erhielt Anna Lucia Richter 2019 den „Opus Klassik“. Im Herbst 2025 erscheint ihr erstes Orchester-Album: „Songs of Fate“ ist eine Einspielung von Mahlers Kindertotenliedern sowie Liedern aus Des Knaben Wunderhorn mit dem Gürzenich-Orchester Köln unter Jordan de Souza für Myrios Classics. 

Anna Lucia Richter stammt aus einer traditionsreichen Musikerfamilie. Künstlerisch prägend waren in ihrer Ausbildung insbesondere Prof. Tamar Rachum sowie Kurt Widmer, Klesie Kelly-Moog, Christoph Prégardien und Margreet Honig. Zu ihren wichtigsten Einflussgebern und Förderern zählt sie Bernard Haitink, Mitsuko Uchida und Sir András Schiff. Neben zahlreichen weiteren Auszeichungen ist Anna Lucia Richter Preisträgerin des renommierten Borletti-Buitoni Trust. 

Die Sängerin gibt regelmäßig Meisterkurse und engagiert sich als Kulturbotschafterin des Vereins Casa Hogar Deutschland e.V., der sich in der kolumbianischen Krisenregion Chocó für die Stärkung von Mädchen und Frauen einsetzt.