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Dirigent
Herbert Blomstedt
General Management

schnecke Biografie

  • Ehrendirigent Gewandhausorchester Leipzig / Staatskapelle Dresden / Bamberger Symphoniker

  • Conductor Laureate San Francisco Symphony

  • Honorary Conductor Danish National Symphony Orchestra / Swedish Radio Symphony Orchestra

  • Honorary Conductor Laureate NHK Symphony Orchestra

Nobel, charmant, uneitel, bescheiden. Im Zusammenleben von Menschen mögen solche Eigenschaften eine große Rolle spielen und geschätzt werden. Für Ausnahmeerscheinungen wie Dirigenten sind sie eher untypisch. Aber wie auch immer die Vorstellung sein mag, die sich die Öffentlichkeit von Dirigenten macht, Herbert Blomstedt bildet darin eine Ausnahme, gerade weil er jene Eigenschaften besitzt, die man so wenig auf den Nenner eines dirigentischen Herrschaftsanspruchs bringen kann. Dass er in vielerlei Hinsicht die gängigen Klischeevorstellungen widerlegt, sollte freilich nicht zu der Annahme verleiten, dieser Künstler verfüge nicht über Durchsetzungskraft für seine klar gesteckten musikalischen Ziele. Wer einmal die Konzentration auf das Wesentliche der Musik, die Präzision in der Formulierung musikalischer Sachverhalte, wie sie aus der Partitur aufscheinen, die Hartnäckigkeit in der Durchsetzung einer ästhetischen Anschauung in Proben von Herbert Blomstedt erleben konnte, der wird wohl erstaunt gewesen sein, wie wenig es dazu despotischer Maßnahmen bedurfte. Im Grunde vertrat Herbert Blomstedt schon immer jenen Künstlertyp, dessen fachliche Kompetenz wie natürliche Autorität allen äußerlichen Nachdruck überflüssig macht. Sein Wirken als Dirigent ist untrennbar verknüpft mit seinem religiösen und menschlichen Ethos, entsprechend verbinden sich in seinen Interpretationen große Partiturgenauigkeit und analytische Präzision mit einer Beseeltheit, die die Musik zu pulsierendem Leben erweckt. So hat er sich in den mehr als sechzig Jahren seiner Karriere den uneingeschränkten Respekt der musikalischen Welt erworben.


In den USA als Sohn schwedischer Eltern geboren und in Uppsala, New York, Darmstadt und Basel ausgebildet, gab Herbert Blomstedt 1954 sein Debüt als Dirigent mit dem Stockholmer Philharmonischen Orchester. Es folgten Positionen als Chefdirigent beim Oslo Philharmonic Orchestra, beim Dänischen Nationalen Symphonieorchester, beim Schwedischen Radio-Sinfonieorchester und bei der Staatskapelle Dresden. Anschließend wirkte er als Music Director des San Francisco Symphony Orchestra, war Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters und Gewandhauskapellmeister beim Gewandhausorchester Leipzig. Seine ehemaligen Orchester in San Francisco, Leipzig, Kopenhagen, Stockholm und Dresden ernannten ihn ebenso zum Ehrendirigenten wie die Bamberger Symphoniker und das NHK Symphony Orchestra in Tokio.


Herbert Blomstedt ist ein gewähltes Mitglied der Königlich-Schwedischen Musikakademie, mehrfacher Ehrendoktor und Träger des "Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland". Alle herausragende Ensembles weltweit konnten sich in all den Jahren schon der Dienste des hoch angesehenen schwedischen Dirigenten versichern. Mit über neunzig Jahren steht er nach wie vor mit enormer geistiger und körperlicher Präsenz, voller Elan und künstlerischem Tatendrang am Pult aller führenden internationalen Orchester.

schnecke Media

 

  • Von Mahlers neunter Symphonie sind mehr als fünfzig Aufnahmen im Katalog zu finden, da fragt es sich bei jeder neuen Einspielung: Braucht man die? Im Fall von Herbert Blomstedt und den Bamberger Symphonikern heißt die Antwort eindeutig: „Ja“. Nicht, weil der Dirigent, inzwischen zweiundneunzig, seit einiger Zeit zur Lichtgestalt des Musiklebens stilisiert wird; sondern, weil diese Aufnahme musikalisch absolut überzeugt. Blomstedt lässt das Orchester leuchten und singen, ganz ohne Pathos und Sentimentalität. Schlichtheit, Innigkeit und höchste Intensität charakterisieren sein Musizieren: ob Ländler oder Burleske, alles wird differenziert ausgeleuchtet, das riesenhafte Adagio-Finale gerät zum erschütternden Abgesang, in großartiger Klangkultur.
    Preis der Deutschen Schallplattenkritik
    Peter Stieber, Preis der Deutschen Schallplattenkritik, Bestenliste 4.2019
  • Doch nun kommt eine Lesart der neunten Symphonie, die sich derart untheatralisch und antiegozentrisch gibt, dass sie einen, jenseits aller Übersättigung, mit ihrer stillen und trauervollen Würde in ihren Bannkreis zieht. ... Es ist eine Hypnose, die aus Sparsamkeit entsteht, deren lange Bögen einem oft erst bewusst werden, wenn sie schon wieder verklungen und zurückgebaut sind, und die manchmal auch in eine Leere hineintragen, wo alles versinkt, wegtritt und zum Stillstand kommt: Enden und traurige Erfüllungen, die kaum Beängstigendes haben, weil sie größer sind als der Einzelne. Die entsetzen Blicke in den Abgrund, die Todesängste des Kopfsatzes sind am Ende nur Durchgangssituationen auf dem Weg zu jener entgrenzten Geborgenheit, die sich wie ein dunkler Mantel um alles Menschliche legt - und in die uns Herbert Blomstedt in achtsamer Behutsamkeit mitnimmt.
    FAZ
    Gerald Felber, Ein Mensch - wie viel das ist, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.09.2019
  • Mit bedenkenlos impulsiver Resolutheit, in Ansatz und Durchführung, gelingt es dem Nestor der gegenwärtigen internationalen Dirigenten-Elite, seinen nie nachlassenden Gestaltungswillen umzumünzen in ein über jeden Zweifel erhabenes objektivierendes Wertungsstreben. Blomstedts narrative Unbedingtheit vermittelt sich mit perfekter Überschaubarkeit so natürlich wie ein Alltagsphänomen. Eine von innovatorischer Durchdrungenheit gezeichnete Leistung erwächst zum Hör-Fest.
  • Multi-dimensional. Crystalline. Revelatory. The list of superlatives could continue longer than last evening’s BSO offering of an all-Mozart program under the direction of Herbert Blomstedt. The concert was as much a celebration of a conductor as it was a composer, and the two collaborated exquisitely. One was surprised to learn that this year Blomstedt celebrates his 90th birthday; the cordial and stately man of the podium led the young composer’s masterworks with grace and exactness, demanding the utmost in textural clarity while reveling in their playful exuberance in a way that only the experienced soul, in life and music, can.
    The Boston Musical Intelligencer
    Patrick Valentino, Mozart Masterworks with Cordial Grace, in: The Boston Musical Intelligencer, 23.02.2018
  • Blomstedt here too showed a discerning awareness of hostorically informed style, leading a fleet, fast rendering that never felt rushed or breathless. Transparency and balancing were superb without drawing undue attention to themselves and this was a Beethoven reading of tensile strength and spirited dynamism.
    Chicago Classical Review
    Lawrence A. Johnson, At 90, Blomstedt leads CSO in performances of youthful vitality, in: Chicago Classical Review, 01.03.2018

schnecke Kalender


16. May 2024 - 18:00

Bamberg, Konzerthalle Bamberg

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 c-moll

Info & Tickets



17. May 2024 - 20:00

Bamberg, Konzerthalle Bamberg

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 c-moll

Info & Tickets



18. May 2024 - 20:00

Bamberg, Konzerthalle Bamberg

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 c-moll

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+49 89 44488790
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