Während seiner Studienzeit bei Paul Kuën und Raimund Grumbach besuchte Christian Gerhaher an der Münchner Hochschule für Musik die Opernschule und studierte dort Liedgesang bei Friedemann Berger. Neben einem Medizinstudium rundete er seine stimmliche Ausbildung in Meisterkursen bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf und Inge Borkh ab. Derzeit betreut Christian Gerhaher gemeinsam mit Gerold Huber eine Klasse in Liedgestaltung an der Münchner Hochschule für Musik und Theater und unterrichtet zudem als Honorary Professor an der Royal Academy of Music in London.
Gerold Huber und er widmen sich als Duo nun seit weit über 30 Jahren der Liedinterpretation – in Konzerten und Aufnahmen –, seit langem mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Das Lied-Duo tritt regelmäßig in den internationalen Liedzentren auf: in den New Yorker Sälen, in Muziek- und Concertgebouw Amsterdam, in der Kölner, Luxemburger und Berliner Philharmonie, der Pariser Cité de la musique, in Konzerthaus und Musikverein Wien, im Madrider Teatro de la Zarzuela, in der Mailänder Scala sowie besonders häufig in der Londoner Wigmore Hall; darüber hinaus bei den Festivals in u.a. München, Aix, Heidelberg, Salzburg, Granada, Berlin, Luzern, Edinburgh, Rheingau und Schleswig Holstein. Im Oktober 2025 fand zum fünften Mal die von ihnen kuratierte „Liedwoche Elmau“ statt.
Die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Daniel Harding, Simon Rattle, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Pierre Boulez, Christian Thielemann, Kirill Petrenko, Nikolaus Harnoncourt, Antonio Pappano, Daniel Barenboim, Andris Nelsons und Mariss Jansons führt Christian Gerhaher in die bedeutenden Konzertsäle der Welt. Zu den Orchestern, mit denen er besonders häufig arbeitet, zählen das London Symphony Orchestra, das Amsterdamer Concertgebouworkest und besonders die Berliner Philharmoniker, deren Artist in Residence er als erster Sänger war, sowie die Symphonieorchester des Schwedischen und speziell des Bayerischen Rundfunks.
Auf der Konzertbühne ist der Bariton in München als Wozzeck mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Sir Simon Rattle und in Basel mit Mahlers Liedern aus Des Knaben Wunderhorn mit dem Sinfonieorchester Basel und Markus Poschner zu erleben. Mit Othmar Schoecks Elegie, 2022 bei Sony auf CD veröffentlicht, ist er zu Gast in der Schweiz beim Basler Kammerorchester. Zudem ist Christian Gerhaher mit dem farbenreichen Zyklus Les nuits d’été von Hector Berlioz zu hören, einmal in Köln mit dem Gürzenich-Orchester unter Riccardo Minasi sowie mit dem Bayerischen Staatsorchester unter Pablo Heras-Casado in München.
Die Liederabende der laufenden Saison stehen ganz im Zeichen Franz Schuberts. Mit seinem neuen Komponistenportrait ist das Duo in Madrid, London, Amsterdam und Berlin zu Gast. Im Rahmen der Münchner Opernfestspiele erklingt dann in zwei Abenden eine einzigartige Gegenüberstellung der Winterreise mit Othmar Schoecks Elegie, auch die „Schweizer Winterreise“ genannt – diesmal in der Klavierfassung.
Auf der Opernbühne ist Christian Gerhaher ein gesuchter Darsteller, ausgezeichnet u.a. mit dem »Laurence Olivier Award« oder dem Theaterpreis »Der Faust«. Zu seinen Partien zählen u.a. Posa (Don Carlo), Amfortas (Parsifal), Lenau (Lunea, UA 2018), Figaro und Conte (Le nozze di Figaro) sowie die Titelpartien in L’Orfeo, Don Giovanni, Pelléas et Mélisande, Simon Boccanegra und Der Prinz von Homburg. Ein Meilenstein in Christian Gerhahers Opernlaufbahn war seine Darstellung des Wozzeck im September 2015 in Andreas Homokis gefeierter Inszenierung am Opernhaus Zürich. Die Schlüsselrolle des Wolfram in Wagners Tannhäuser ist weiterhin eine Konstante in seinem Kalender an den Häusern von New York, Berlin, Wien, London und München sowie bei den Salzburger Osterfestspielen mit Andris Nelsons am Pult des Gewandhausorchesters.
In der laufenden Saison ist Christian Gerhaher erneut als Wolfram in einer Neuproduktion am Opernhaus Zürich unter der Leitung von Tugan Sokhiev zu hören. Darüber hinaus übernimmt er die Partie des Grafen (Le nozze di Figaro) an der Opéra National de Paris–Garnier. Erstmals ist er als Wotan in einer Neuproduktion von Wagners Rheingold bei den Salzburger Opernfestspielen mit den Berliner Philharmonikern unter dem Dirigat von Kirill Petrenko zu hören.
Als Exklusivpartner von Sony Classical hat Christian Gerhaher zahlreiche Aufnahmen vorgelegt, darunter mit Gerold Huber die Zyklen von Schubert, Schumann und Mahler. Ein herausragendes Projekt war im Herbst 2021 die Veröffentlichung der Gesamtaufnahme sämtlicher Lieder Robert Schumanns – ein einzigartiges, über Jahre entwickeltes Vorhaben, realisiert in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Heidelberger Frühling. Anfang 2022 folgten in rascher Abfolge Schoecks Elegie mit dem Kammerorchester Basel unter Heinz Holliger, Holligers Dichteroper Lunea (ECM) sowie Rihms Stabat Mater mit Tabea Zimmermann. Im selben Jahr erschien außerdem sein Lyrisches Tagebuch, eine Essaysammlung zur Liedinterpretation, beim Verlag C. H. Beck. 2023 kam Mahlers Lied von der Erde mit Piotr Beczała als Tenorpartner und Gerold Huber am Klavier hinzu, im Mai 2025 schließlich ein Album mit ausgewählten Brahms-Liedern.
Christian Gerhaher und seine Frau leben mit ihren drei Kindern in München.
27. November 2025 - 19:30 Paris, Opéra National de Paris - Garnier Wolfgang Amadeus Mozart: Le Nozze di Figaro, Opera buffa in 4 Akten KV 492 |
30. November 2025 - 14:30 Paris, Opéra National de Paris - Garnier Wolfgang Amadeus Mozart: Le Nozze di Figaro, Opera buffa in 4 Akten KV 492 |
4. Dezember 2025 - 19:30 Paris, Opéra National de Paris - Garnier Wolfgang Amadeus Mozart: Le Nozze di Figaro, Opera buffa in 4 Akten KV 492 |
HIGHLIGHTS 2023/2024